Auf einem nach westnordwesten in das Selketal hinausragenden Bergsporn,
der gratartig verengt zur Hochfläche des Unterharzes ansteigt, thront
die Burg 334,5 m hoch über NN.
Unter den Harzburgen zählt der Falkenstein zu den kleineren. Größere,
architektonisch bedeutendere Anlagen sind längst ruinös geworden
oder nahezu verschwunden; andere in Schlösser umgewandelt worden.
Allein der Falkenstein hat als einzige Bergfeste des Harzes seine mittelalterliche
Struktur über alle Wechsel der Geschichtsläufe und trotz nachmittelalterlicher
Umbauten bewahrt. Bereits die Gründungsanlage des 12. Jhs. besaß
den Umfang der heutigen zweigeteilten Burg ohne die später hinzugefügten
Zwinger und Bastionen. Sie besteht aus der nach Osten hin postierten Kernburg,
und der gegen Westen hinausgeschobenen Vorburg als Wirtschaftshof.
Durch seine Bebauung ist der Falkenstein eine Randhausburg, bei der die
Gebäude einen Ring um den Hof herumschließen, so daß ihre
verstärkten Außenwände zugleich die Ringmauer bilden.
Zur Burg führen zwei Wege : der Eselsstieg als der östliche,
jetzt kaum noch benutzte Aufstieg aus dem Selketal beim Gasthof zum Falken,
und die Zufahrt über die Bergzunge vom Gartenhaus her.
Durch das nicht mehr vorhandene Erste Tor kommt man zum Zweiten Burgtor.
An diesem ist das Wappen der Grafen von Falkenstein, vom Tor der Konradsburg
in Ermsleben, angebracht. Das Dritte Tor eröffnet den Eingang in die
Vorburg, welche noch in vollem Umfange mit ihrer Ringmauer aus der Gründerzeit
derBurg stammt. Zwischen Vor- und Kernburg schiebt sich ein Zwinger, der
beide Hauptabschnitte trennt und sich als weiterer Verteidigungsgürtel
vor die Westseite der Kernburg legt. Durch geänderte Benutzungszwecke
und gesteigerte Wohnansprüche hat die Kernburg ihr Aussehen verändert.
Die fast 4 m dicke Mantelmauer wurde später auf 17 m erhöht.
Auch der Bergfried war anfangs erheblich niedriger gewesen. Er ist ein
recht geräumiger Rundturm von 8,5 m Durchmesser mit einer nach Osten
gerichteten massiven Spitze zur Abwehr von Wurfgeschoßen. Der Brunnen
inmitten des Hofes, überdeckt von einem neugotischen Holzhäuschen
des frühen 19.Jhs, erreicht mit nur 20 m Tiefe keine Quellader. Er
füllt sich mit Sickerwasser etwa 8 m hoch.
Es ist wie eine Fügung, daß der Falkenstein - die letzte
annähernd im mittelalterlichen Bild erhaltene Burg des Harzes - die
Tieffliegerangriffe der amerikanischen Luftwaffwaffe überstanden hat.
So konnte die Burg 1946 als reichhaltiges Museum wiedereröffnet werden.
Vom Parkplatz beim Gartenhaus erreicht man die Burg nach einem kleinem
Spaziergang.
Burg Falkenstein ist geöffnet: Nov. - Feb.; tägl. außer
Mo ; 9.00 Uhr - 16.00 Uhr
Mrz. - Okt. ; Di - Fr
; 9.00 Uhr - 17.00 Uhr
Sa - So
; 9.00 Uhr - 18.00 Uhr
Burg Falkenstein; 06543 Pansfelde; Tel. 03 47 43 / 81 35